Hochwasserrisiken gehen uns alle an

Hochwasser sorgen nicht nur für viel Leid bei der betroffenen Bevölkerung, sondern verursachen auch hohe Kosten. Das Mobiliar Lab für Naturrisiken der Universität Bern hat deshalb die «Forschungsinitiative Hochwasserrisiko – vom Verstehen zum Handeln» ins Leben gerufen. Sie bietet fundierte Grundlagen und innovative Tools für den nachhaltigen Umgang mit Hochwasserrisiken.

Eine gemeinsame Initiative:
Risikosensitivität

Interaktive Karte der Schweiz, die zeigt, wie Schäden zunehmen, wenn sich die Hochwasserabflüsse erhöhen.

Hochwasserdynamik

Interaktive Karte der Schweiz, die aufzeigt, wie sich Überschwemmungen dynamisch auswirken.

Schadensimulator

Interaktive Karte der Schweiz, die heutige und zukünftige Hochwasserschäden visualisiert und zeigt, wie sie sich beeinflussen lassen.

Schadenpotenzial Hochwasser

Interaktive Karte der Schweiz, die bis auf Quartiersebene aufzeigt, wo wie viele Gebäude und Personen durch Hochwasser gefährdet sind.

Schadenpotenzial Oberflächenabfluss

Interaktive Karten der Schweiz, die auf Gemeindeebene aufzeigen, wo wie viele Gebäude durch Oberflächenabfluss gefährdet sind.

Überschwemmungsgedächtnis

Interaktives Bildarchiv der ganzen Schweiz mit über 4'000 Überschwemmungsbildern aus den vergangenen 700 Jahren.

Risikodynamik

Interaktives Tool, das exemplarisch zeigt, welche Faktoren das Hochwasserrisiko beeinflussen und wie sich diese mit der Zeit verändern.

Tool Risikosensitivität – schadenbringende Hochwasser im Klimawandel
Wie stark reagieren Gewässer auf höhere Hochwasserabflüsse?

Das Tool «Risikosensitivität» zeigt, wie die Schäden zunehmen, wenn sich die Hochwasserabflüsse z. B. durch den Klimawandel erhöhen. Das Tool kann Fachpersonen bei risikobasierten Überlegungen unterstützen, wie beispielsweise bei der Gefahrenbeurteilung oder der Planung von geeigneten Schutzmassnahmen.

Tillmann Schulz, Leiter Urbane Sicherheit + Bevölkerungsschutz EBP

Das Undenkbare zu denken ist ein zentraler Grundsatz des Bevölkerungsschutzes. Dabei kann das Tool Hochwasserdynamik den Bevölkerungsschutz unterstützen, sich auf bisher noch nicht eingetretene Hochwasserereignisse vorzubereiten.

Tool Hochwasserdynamik
Wie wirkt sich eine Überschwemmung auf Personen, Gebäude und Fahrzeuge aus?

Ausgehend von mehreren Niederschlagsszenarien zeigt das Tool Hochwasserdynamik im Zeitraffer direkte und indirekte Auswirkungen von Extremniederschlägen – vom Ansteigen der Gewässer bis zum Abklingen des Hochwassers. Das Tool dient insbesondere dem Bevölkerungsschutz bei der Kommunikation von Hochwasserrisiken und zur Ausbildung.

Informationen zum Tool
Anwendungsbeispiel
Kanton
Anwendungsbeispiel
Kanton
Anwendungsbeispiel
Gemeinde
Anwendungsbeispiel
Objektschutz
Tool Schadensimulator Hochwasser
Wie gross sind Hochwasserschäden an Gebäuden ‒ heute und in Zukunft?

Der Schadensimulator interpretiert die Gefahrenkarte und zeigt das mögliche Schadenausmass an Gebäuden bei einem Hochwasserereignis. Zudem beleuchtet er, wie sich das mögliche Schadenausmass in Zukunft verändern könnte und wie es sich beeinflussen lässt.

Interview zum Tool
Markus Köppel, Kommandant Feuerwehr Berneck-Au-Heerbrugg

Unser Einsatzgebiet weist im schweizerischen Vergleich ein überdurchschnittliches Schadenpotenzial für Hochwasser auf. Dank eines neuen mobilen Hochwasserschutzdamms sind wir für den Umgang mit dieser Bedrohung künftig noch besser ausgestattet.

Tool Schadenpotenzial Hochwasser
Wo sind Arbeitsplätze durch Hochwasser gefährdet?

Mit dem Tool kann das Schadenpotenzial von Hochwasser erstmals bis auf Ebene einzelner Quartiere schweizweit identifiziert werden. Dadurch lässt sich zeigen, wo wie viele Menschen oder wichtige Schutzgüter durch Hochwasser verwundbar sind.

Anwendungsbeispiel
Auswertung Schadenpotenzial Oberflächenabfluss
Wie viele Gebäude sind in meiner Gemeinde durch Oberflächenabfluss gefährdet?

Diese Auswertung identifiziert das Schadenpotenzial von Oberflächenabfluss erstmals schweizweit auf Gemeindeebene. Dadurch lässt sich zeigen, wo wie viele Gebäude, Gebäudewerte, Menschen oder Beschäftigte durch Oberflächenabfluss verwundbar sind.

Tool Überschwemmungsgedächtnis
War mein Wohnort in der Ver­gangen­heit von Über­schwemmungen betroffen?

Die Erinnerungen an Hochwasser und die Schäden, die sie verursachen, schwinden oft schnell. Das schweizweite Archiv, zu dem die Öffentlichkeit mit eigenen Überschwemmungsbildern beitragen kann, soll diesem Vergessen entgegenwirken.

Anwendungsbeispiel
Matthias Probst, Geographielehrer, Gymnasium Burgdorf

Mit diesem Tool kann ich das Thema Hochwasserrisiken mit den Schülerinnen und Schülern vertieft und realitätsnah erarbeiten und die Erkenntnisse mit dem wissenschaftlichen Fachwissen vergleichen.

Tool Risikodynamik
Wie beeinflusst die Siedlungs­entwicklung das Hochwasserrisiko?

Das Hochwasserrisiko an einem bestimmten Ort wandelt sich mit der Zeit. Dieses Tool erlaubt es, selbständig nachzuvollziehen, weshalb das so ist und welche Rolle dabei unterschiedliche Einflussfaktoren spielen.

Anwendungsbeispiel
Vom Verstehen zum Handeln

Lernmodule Hochwasserrisiken

Die fünf folgenden Lernmodule zeigen zu den vier Tools Schadensimulator, Schadenpotenzial, Überschwemmungsgedächtnis und Risikodynamik verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten zum Thema Hochwasserrisiken – im Schulzimmer und im Freien.

Hochwasserrisiken

Verstehen
Beurteilen
Beeinflussen
Modellieren
Prognostizieren



Nachstehendes Video veranschaulicht für die Sekundarstufe II, wie der Lerntransfer vom «Verstehen zum Handeln» im eigenen Lebensraum mit Hilfe dieser Tools gelingt. Weiterführende Informationen finden sich hier.

Über den Schadensimulator
Das Tool mit dem Blick in die Zukunft

Die drei nebenstehenden Kurzfilme zeigen vertieft, wie sich heutige und zukünftige Hochwasserschäden dank der Forschungsinitiative Hochwasserrisiko abschätzen lassen und wie der Schadensimulator bei konkreten Fragestellungen aus der Praxis Unterstützung bietet.

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Über die Forschungsinitiative

Forschungsinitiative Hochwasserrisiko – vom Verstehen...

Kein anderes Naturereignis kommt die Schweiz so teuer zu stehen wie Hochwasser. Sie sind an über zwei Dritteln der durch Naturgefahren verursachten Schäden schuld. In den vergangenen 40 Jahren waren denn auch vier von fünf Schweizer Gemeinden von Hochwasserschäden betroffen. Doch obwohl der Neuwert aller Gebäude in Gefahrengebieten bei rund 500 Milliarden Franken liegt und entsprechende Schäden mehrere Milliarden betragen können, hat sich die Forschung bis anhin kaum mit den von Überschwemmungen verursachten Schäden befasst. Sie interessierte sich vor allem dafür, wie Hochwasser entstehen und welches Ausmass sie haben.

Mit der «Forschungsinitiative Hochwasserrisiko – vom Verstehen zum Handeln» ergänzt das Mobiliar Lab für Naturrisiken die traditionelle Hochwasserforschung um den Aspekt der Schäden. In diversen Forschungsprojekten, die 2018 gestartet wurden, sollen insbesondere Entscheidungshilfen für das Hochwasserrisikomanagement erarbeitet werden.

…zum Handeln

Die Entwicklung der praxisnahen Tools der Forschungsinitiative wird von der zentralen Frage geleitet, «Was kann passieren?». Die im Mobiliar Lab entwickelten Werkzeuge sollen Kantons- und Gemeindebehörden, weitere Fachleute und auch die Bevölkerung dabei unterstützen, Hochwasserrisiken zu erkennen und so Schäden zu minimeren. Zudem ermöglichen die Tools, Schutzmassnahmen nachvollziehbar und risikobasiert zu priorisieren. Die Forschungsinitiative liefert wichtige Grundlagen für das integrale Risikomanagement, wie es die PLANAT (Plattform Naturgefahren) fordert.

Wie aber lassen sich Überschwemmungen verhindern? Es existieren vielfältige Präventionsmöglichkeiten. Sie reichen von raumplanerischen und organisatorischen bis zu biologischen (z. B. Schutzwald) und technischen Massnahmen.

Auch Privatpersonen können zum Hochwasserschutz beitragen, zum Beispiel mit Objektschutzmassnahmen. Auf der Webseite Schutz-vor-Naturgefahren.ch werden solche Massnahmen für verschiedene Nutzergruppen und Bedürfnisse vorgestellt. Mit Hilfe des «Naturgefahren-Checks» werden beispielsweise Hauseigentümern konkrete Massnahmen dazu vorgeschlagen, wie sie ihr Gebäude vor eintretendem Wasser schützen können.

Forschungsinitiative Hochwasser
Vom Verstehen zum Handeln
Über uns

Mobiliar Lab für Naturrisiken

Das Mobiliar Lab für Naturrisiken ist eine gemeinsame Forschungsinitiative des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung der Universität Bern und der Mobiliar. Untersucht werden in erster Linie die an Hagel, Hochwasser und Sturm beteiligten Prozesse und die Schäden, die daraus entstehen. Das Mobiliar Lab arbeitet an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis und strebt Resultate mit hohem Nutzen für die Allgemeinheit an. Die Unterstützung durch die Mobiliar ist Teil des Gesellschaftsengagements der Mobiliar Genossenschaft.

Gegründet wurde das Mobiliar Lab 2013. Die Partner haben dabei gemeinsam den thematischen Rahmen festgelegt, in dem sich die Forschung bewegt. Seither wird die thematische Ausrichtung von den Forschenden weiterentwickelt und umgesetzt.

Die Freiheit von Lehre und Forschung am Mobiliar Lab ist vertraglich gewährleistet. Das Mobiliar Lab entscheidet autonom über die Auswahl von Forschungsprojekten, die Wahl von Methoden sowie allfälligen Forschungspartnern und ist auch bei der Interpretation der Forschungsergebnisse frei. Resultate und Erkenntnisse der Forschung sind Eigentum der Universität Bern. Sie werden auf den in der Wissenschaft üblichen Kanälen publiziert. Als Teil der Universität Bern verfolgt das Mobiliar Lab eine Strategie des freien Zugangs zu den Forschungsergebnissen.


Eine gemeinsame Initiative:

Forschung
Hochwasserrisiken erkennen und quantifizieren

Die «Forschungsinitiative Hochwasserrisiko – vom Verstehen zum Handeln» wurde 2018 initiiert. Die Initiative umfasst verschiedene wissenschaftliche Projekte. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Mobiliar Labs.

Medien
Aktive Öffentlichkeitsarbeit

Ob Hochwasser, Stürme oder Hagelereignisse – das Interesse der Öffentlichkeit an Naturrisiken ist gross. Die Forschenden des Mobiliar Labs stellen sich regelmässig den Fragen von Journalistinnen und Journalisten und werden zu Referaten vor Entscheidungstragenden aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eingeladen. Das Expertenwissen der Naturrisikoforschung ist auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene gefragt. Das Mobiliar Lab betreibt aber auch aktiv Öffentlichkeitsarbeit.

Kontakt
Mobiliar Lab für Naturrisiken

Universität Bern
Mobiliar Lab für Naturrisiken
Hallerstrasse 12
CH-3012 Bern

Tel: +41 31 684 88 39
E-Mail

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